Beliebte Posts

Donnerstag, 28. März 2013

Gott ist verrückt, Glauben ist verrückt, Christen sind verrückt - Ostermontag 2013, Reihe V

Text: Jes 25,8+9
Liebe Gemeinde!
Man muss schon ein bisschen verrückt sein, um an Gott zu glauben. Man muss schon ein bisschen verrückt sein, um hoffen und predigen und glauben zu können: der Tod hat keine Macht mehr. Gott wird alle Tränen abwischen. Die, die ihr Vertrauen auf Gott setzen, haben Grund zum Jubeln, haben jede Menge Grund, fröhlich zu sein. Sind wir alle verrückt? Ich auf der Kanzel, dass ich das alles zu ihnen sage? Elena, die sich heute hat taufen lassen und die in drei Wochen konfirmiert wird? „Gott sagt: Ich will dich nicht verlassen noch von dir weichen“ hat sie sich als Taufspruch ausgesucht, wissen kann sie das nicht. Und sie weiß, dass im Leben manches schief gehen kann und sie weiß auch, dass sie nicht immer ein perfektes Leben lebt. Ich auch nicht. Sind wir verrückt? Sind sie alle verrückt, heute Morgen, Ostermontag, wo man ja auch viele andere Dinge machen könnte, im Gottesdienst zu sein und sich anzuhören: Gott hat den Tod auf ewig besiegt, die Tränen werden abgewischt und wir alle werden Grund zum Jubeln haben? Ja, ich bin verrückt. Und Elena ist verrückt. Und sie alle, die sie heute Gottesdienst mitfeiern sind es auch. Verrückt nicht im Sinn von geisteskrank. Sondern verrückt in dem Sinn, dass wir alle eben aus der Spur dessen gerückt sind, was im Alltag als normal angesehen wird, als unveränderlich. Wir sind verrückt, weil wir nicht nur auf das schauen, was uns das scheinbar so normale Leben vorgibt und dieser Spur folgen, sondern weil wir ein bisschen rechts, ein bisschen links neben der Spur stehen und auf anderes sehen, Neues entdecken, das Hoffnung wecken und wachhalten kann, da, wo der Alltag, das scheinbar so normale Leben, uns eigentlich zur Verzweiflung treiben müsste.
Der Tod hat keine Macht mehr, die Tränen werden abgewischt: das sind keine Hoffnungen, die unser Alltag machen oder wachhalten könnte. Und ein bisschen leben wir als Organisation Kirchen, lebe ich als Pfarrer ja auch davon, dass das noch nicht so ist. Not lehrt beten, sagt ein altes Sprichwort. Und Gott sei Dank suchen Menschen immer noch Beistand in der Kirche, in Gemeinden, bei Pfarrerinnen und Pfarrer, wenn der Tod im Alltag seine Macht beweist, wenn Tränen sich eben nicht einfach so mit dem nächsten Tempotaschentuch trockenen lassen. Ich denke da an Trauergottesdienste anlässlich von Amokläufen und großen Unglücksfällen, ich denke an die Einsätze als Notfallseelsorger bei schweren Unglücken und Selbstmorden, ich denke an die Beerdigungen von jungen Müttern und Vätern, aber auch an viele Beerdigungen, die man so leicht „normal“ nennt, weil jemand mit 75, 85 oder 90 Jahren stirbt. Der Kirche, der Pfarrerin, dem Pfarrer wird zugetraut, anlässlich des unsagbaren Leids Worte zu finden, die anderen fehlen. Trost zu spenden, wo man spürt: ich selber kann jetzt keinen Trost finden. Gerade bei Menschen, die nicht an fast jedem Sonn- oder Feiertag Gottesdienste in der Kirche mitfeiern, hängt die Erfahrung, dass Kirche und Glauben an Gott sinnvoll sein können und man, obwohl man Kirche eigentlich nur selten nutzt, doch noch dafür bezahlt, davon ab, dass Pfarrerinnen und Pfarrer sinnvolle Worte und Gesten und Handlungen nicht nur bei den schönen Momenten im Leben anbieten, sondern auch dann, wenn die Tränen kommen, sinnvoll begleiten können. Also bin ich als Pfarrer vielleicht sogar doppelt verrückt, weil ich nicht nur von einer Hoffnung rede, die neben dem liegt, was der Alltag „normal“ erscheinen lässt, sondern auch noch von einer Hoffnung die mich selbst und meinen Arbeitgeber am Ende überflüssig macht? Ja,

Dienstag, 26. März 2013

Weglachen ist auch keine Lösung - Ostersonntag 2013, Reihe V

Text: Johannes 20,11-18
Liebe Gemeinde!
Nach außen fröhlich und stark – wie es in mir drin aussieht, geht keinen was an. Es sind nicht nur Clowns und Komiker, die nach außen gute Laune verbreiten. Verkäuferinnen und Verkäufer sind erfolgreicher, wenn sie so handeln, und von Pfarrern, Lehrern, Ärzten wird eigentlich Ähnliches erwartet. Die eigenen Sorgen haben draußen zu bleiben, im Kontakt mit anderen soll Zuversicht und Positives ausgestrahlt werden. Auch in manchen Sinnsprüchen, die bei facebook gepostet werden und die das schon seit Jahrzehnten aus der Mode gekommene Poesiealbum ersetzen, wird eines deutlich: zeige deine Tränen nicht zu offen, andere könnten das als Schwäche auslegen und ausnutzen. Selbst in vielen kirchlichen Büchern, die der Vorbereitung auf Ostern dienen und mir als Pfarrer die Vorbereitung auf dieses Fest erleichtern sollen, war in den letzten 10,15 Jahren immer wieder von der Wiederentdeckung des angeblich altchristlichen Brauches vom Osterlachen die Rede, gepaart mit dem Hinweis, man sollte doch die Predigt entsprechend gestalten, dass genügend gelacht werden kann. Ich halte es da lieber mit dem Prediger Salomo, der vor langer Zeit klug feststellte: Alles hat seine Zeit. Das Lachen und das Weinen. Weinen, das das Lachen nicht kennt und verleugnet, wird unerträglich und falsch, weil es einen Teil der Wirklichkeit ausblendet. Aber auch ein Lachen, dass das Weinen nicht wahrhaben will, wird zu einem hohlen, manchmal verhöhnenden Lachen, weil es das Leben verleugnet. Ostern ist ganz gewiss ein Fest der Freude – weil wir feiern dürfen, dass das Leben stärker als der Tod ist, weil wir feiern dürfen, dass wir nicht an einen toten Gott, sondern an einen höchst lebendigen und gegenwärtigen Gott glauben.
Und trotzdem erzählt uns Johannes, der Evangelist, dass Maria aus Magdala, deren Leben von Jesus zum Guten verändert wurde, die eine enge Freundin von Jesus war, weint. Tränen gehören anscheinend auch zum Ostermorgen. Maria weint, weil sie nur ein leeres Grab findet. Das erzählt die Vorgeschichte zu dem Abschnitt, den ich eben als Predigttext vorgelesen habe. Wenigstens einen Ort der Trauer hätte sie gern gehabt. Den Leichnam als sichtbaren Beweis dafür, dass da mal was war, an Liebe, an Veränderung in ihrem Leben, an gutem Leben. Dass da mal was war und dass sie sich das nicht nur eingebildet hat. Sie sucht nach Beweisen für eine gute Vergangenheit, nach etwas, an dem sie sich festhalten kann – und sie findet das, was IST. Sie findet eine neue Gegenwart, einen neuen Aufbruch ins Leben. Ostern als Aufbruch ins Leben, Glauben an den lebendigen, auferstandenen Christus als Mittel zum Leben – aber nicht so und nicht dadurch, dass die Vergangenheit verneint wird oder die Trauer verleugnet werden muss, sondern dadurch, dass auch die Trauer ihren Raum und ihre Zeit haben darf. Neues Leben, neuer Glauben, neues Vertrauen kann nur dann und dort sein, wo vom Alten Abschied genommen werden durfte, wo eigene Schritte gegangen werden dürfen, die die Trauer verwandeln.
Wir müssen an Ostern nicht so tun, als sei unsere Welt oder unser Leben vollkommen. Ostern ist, wenn man das Johannesevangelium hier ernst nimmt, der Tag, an dem mitten im Weinen, mitten in der Trauer, die immer wieder ins Leben einbricht, auf Neues gehofft werden kann. Vielleicht steht Maria aus Magdala auch bis heute für Menschen, für uns. Für die Trauer um einen ganz wichtigen Menschen, der im Leben fehlt. Aber auch für die Trauer, die verlorengegangener Glauben, enttäuschte Hoffnung, zu Grabe getragene Träume verursachen. Der Jesus, den sie kannte, dem sie glaubte und vertraute, von dem sie erhoffte, dass er ihr Leben weiter verändert und zum Guten führt, der ist nicht mehr. Glauben in dieser Welt, Glauben in unserem Leben ist immer auch angefochtener Glauben.

Wie kannst du nur so ruhig bleiben? - Karfreitag 2013, Reihe V

Liebe Gemeinde!
Schrecklich nüchtern erzählt der Evangelist Matthäus hier von einem unvorstellbaren Grauen. „Wie kannst du nur so ruhig bleiben“ könnte man ihm vielleicht zurufen. Grauen, Folter, Leid, Tod faszinieren nicht erst seit der Erfindung von Film und Fernsehen, des Internets und von PC-Spielen viele Menschen. Im Mittelalter und im Barock gibt es unglaublich blutrünstige Darstellungen der Kreuzigung Christi, monströse Darstellungen auch von Höllenqualen, die an naturalistischer Darstellung von Folter und Grausamkeit nichts vermissen lassen. Und heute, in einer Zeit, in der, befeuert durch Pseudo-Gesprächsrunden im auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, nicht die nüchterne Analyse oder die Ruhe zum Nachdenken und Bedenken, sondern dass sich gegenseitige Niederbrüllen als Ausdruck wahrer Betroffenheit gefeiert wird und in der bei jedem Unglück möglichst die Betroffenen sich emotional völlig entblößt zu Schau stellen lassen müssen, verwirrt solche Nüchternheit. Ohne jede Sensationslust beschreibt der Evangelist Matthäus, wie die Entwürdigung des Opfers voranschreitet, wie dem Opfer die Sprache geraubt wird und in einem sprachlosen Schrei der Höhepunkt der Gewalt seinen Ausdruck findet. Ohne Lust an der Sensation erzählt der Evangelist Matthäus nüchtern und präzise von der Reaktion der Menschen, die mit dem Opfer konfrontiert werden. Aber gerade diese ungewöhnliche Nüchternheit, diese distanzierte Art, von Gewalt zu reden und Gewalt darzustellen, ist möglicherweise sehr viel hilfreicher als jeder pseudodokumentarische, ans Pornografische grenzende Versuch, das Grauen bis ins Letzte nacherlebbar zu machen. Die Entblößung des leidenden Körpers, der Emotionen, der Zwang zur Zurschaustellung der Verletzungen, der körperlichen und der seelischen, ist oft genug nur eine Fortsetzung dessen, was Matthäus hier so nüchtern  beschreibt.
Die Kleider werden Jesus genommen, andere bereichern sich noch an ihnen. Selbst sein Durst wird noch dazu benützt, die Macht der Folterer zu zeigen. Linderung hat er nicht zu erwarten.  Und es sind keine Monster, die ihn quälen. Keine Psychopathen mit verkorkster Kindheit, sondern Menschen, die ihre Arbeit tun. Und die, die vorbeigehen, die sich über sein Leid lustig machen, die ihn mit Spott überziehen, denen das Leid ganz offensichtlich Vergnügen bereitet, sind keine Soziopathen, die sich in irgendeiner Form für eingebildetes selbst erlittenes Unrecht an ihm oder an der Gesellschaft rächen wollen, sondern es ist, das legt die nüchterne Schilderung von Matthäus nahe, die gar nicht mehr schweigende Mehrheit. Ein Freitagsspaziergang der Musik- und Literaturliebhaber, der ehrlichen und fleißigen Arbeiter, der Hausfrauen und Beamten, der Rentner und Tagelöhner, die

Mitten in der Nacht wird Gott radikal - Gründonnerstag 2013, Reihe V

Liebe Gemeinde!
Mitten in der Nacht. Eigentlich die ruhigste Zeit überhaupt. Die Zeit, in der das Rascheln einer Maus laut wie ein Orkan zu sein scheint. Mitten in der Nacht blöken die Lämmer, als sie geschlachtet werden. Mitten in der Nacht prasseln die Grillfeuer. Mitten in der Nacht besuchen sich Nachbarn. Mitten in der Nacht schleichen sich die Hausväter nach draußen und bestreichen die Türpfosten mit Blut. Mitten in der Nacht – die stillste Zeit des Tages wird geschäftig. Mitten in der Nacht bleiben die Sklaven munter. Und die Herren, die beunruhigt das nicht. Mitten n der Nacht schlafen sie in der Sicherheit, dass sich die Ordnung, die sie mit Gewalt aufrechterhalten, nicht ändern wird. Mitten in der Nacht sind sie ruhig. Aber ihre Nachtruhe ist trügerisch. Denn mitten in der Nacht wird Gott ganz radikal. Nicht ihr Gott, der Könige zu Göttern macht, sondern der Gott der Sklaven. Der Gott, der Freiheit und Gerechtigkeit fordert und schenkt. Mitten in der Nacht beginnt die Freiheit. Aber die Freiheit hat ihren Preis. Und der wird teuer mitten in der Nacht bezahlt.
Abenteuer beginnen oft in der Nacht. In der Nacht, die manches vor den Augen verbirgt. In der Nacht, in der das Erschrecken oft größer ist als am Tag. Und es ist ein Abenteuer, von dem uns in der Bibel erzählt wird. Sie erzählt uns von dem Abenteuer, Gott wirklich zu begegnen.  Und hier berühren sich unsere Geschichte, auf dem Richtsberg im Gottesdienst am Gründonnerstag 2013 und die Geschichte des Volkes Gottes, der Israeliten, der Juden, des Passamahls und dem Punkt, an dem dieses Fest der Feste der Juden in der Geschichte Gottes mit seinem Volk, seinen Menschen festgemacht wird. Sklaven waren sie in Ägypten, so erzählt es die Bibel. 430 Jahre lang. Seit Generationen hat wirklich keiner mehr eine lebendige Erinnerung daran, was Freiheit heißen könnte. Die nationalsozialistische Diktatur in Deutschland hat 12 Jahre gedauert, die Unfreiheit im DDR-Sozialismus 40 Jahre, die Unterdrückung in Nordkorea dauert seit gut 60 Jahren an, die kommunistische Herrschaft in der ehemaligen Sowjetunion hat gut 70 Jahre gedauert. Die Hoffnung, dass etwas anders sein könnte, die gab es noch. Aber nach 430 Jahren?  Trotz aller Unfreiheit, trotz aller Unterdrückung, die vielleicht im Alltag oft gar nicht mehr zu spüren war, weil sie als unveränderlich und beinahe normal angesehen wurde, hielten die Menschen im Glauben an ihren Gott, der durch seinen Sohn lange nach dieser Zeit auch unser Gott wurde, fest. Und sie glaubten Mose und sie trauten Gott zu, auch nach 430 Jahren Unterdrückung und Unrecht, dass er ein Gott der Freiheit und der Gerechtigkeit ist. Ein Wunder. Nicht nur mitten in der Nacht, sondern jeden Tag, an dem die Menschen glaubten, vertrauten, neu. Ein Abenteuer, weil es keine

Samstag, 16. März 2013

Vorstellungsgottesdienst 2013: Schöner scheitern? - Petrus (und wir?) mit Jesus unterwegs

Diesmal nur die Texte für den Anspiel- / Verkündigungsteil. Die vorbereitende Konfirmandenfreizeit hatte Petrsu zum Thema, die Konfis, die diesen Teil vorbereiteten, wollten sich auf den Ruf in die Nachfolge und die Verleugnung beschränken. Und das kam dabei raus:

Anspiel / Verkündigung 1
Petrus: Manchmal wünsche ich mir, dass sich mein Leben ändert. Jeden Tag immer das Gleiche. Netze flicken, raus auf den See, Netze auswerfen, wieder zurück, den fisch verkaufen, nach Hause, arbeiten, schlafen, dann wieder von vorn.
Andreas: Geht mir genauso. Aber was stellst du dir denn vor? Unser Vater war schon Fischer, unser Großvater auch. Da kann man nichts machen. Wir werden Kinder kriegen und wenn die groß sind, werden die dann auch Fischer. So ist das nun mal.
Petrus: Aber da muss doch noch mehr sein! Mein Leben muss doch noch einen anderen Sinn haben als jeden Tag das Gleiche zu machen!
Jesus: Kommt mit mir! Ich bringe den Menschen Gottes Botschaft und seine Liebe. Kommt mit mir, ich brauche euch!
Andreas: Sollen wir?
Petrus: Klar, endlich ändert sich was! Los, wir gehen mit!
Sprecher: So einfach war das, so steht es wenigstens in der Bibel. Jesus kommt vorbei, spricht die beiden an, uns schon gehen sie los. Und sie haben dann unterwegs eine Menge erlebt. Hören wir ihnen ein paar Monate später doch noch mal zu.
Petrus: Ich fand das stark, wie Jesus meine Schwiegermutter gesund gemacht hat. Und überhaupt: er ist nicht nur zu Verwandten oder Freunden von uns oder sich gegangen, sondern zu vielen ganz Fremden und hat sie wieder gesund gemacht.
Andreas: Ich fand das manchmal ganz schön eklig mit den Krankheiten, aber Jesus hat das alles nichts ausgemacht. Und jetzt traue ich mich auch mehr, auf fremde Leute zuzugehen.
Petrus: Und ich ekel mich auch nicht mehr so vor Kranken. Ich sehe jetzt auch bei Fremden viel eher, dass sie Hilfe brauchen. Der Weg mit Jesus hat mich verändert. Wir sind vielen interessanten Leuten begegnet. Jesus hat tolle Sachen erzählt, die die Herzen von ganz vielen berührt haben – und mich hat er noch viel mehr für Gott begeistert.
Andreas: Und ohne Jesus säßen wir noch heute am See und würden Netze flicken. wir haben ganz viel gesehen, gehört und erlebt.
Sprecher: Nicht nur die Begegnung mit Jesus hat Petrus und seinen Bruder Andreas verändert. Es war auch ihr Mut, einfach alles liegen zu lassen und mit ihm zu gehen. Würde das heute auch noch funktionieren? Wo würde Jesus heute Menschen ansprechen? Vielleicht ja in der Schule…
Zwei Schüler: (stehen zusammen, reden miteinander)
Jesus: Kommt mit mir! Ich bringe den Menschen Gottes Botschaft und seine Liebe. Kommt mit mir, ich brauche euch!
Schüler 1: Ich würde ja gern weg aus der Schule, aber wir haben in der nächsten Stunde Mathe und da schreiben wir morgen eine Arbeit. Sorry, ein andermal vielleicht!
Schüler 2: Spinnst du? (Zu Jesus:) Hau bloß ab, du bist bestimmt ein Kinderschänder1 hast du dich im Sekretariat angemeldet? (Zu Schüler 1): Komm, lass uns mal gehen, Erwachsenen kann man doch nicht trauen!
Sprecher: In der Schule scheint es ziemlich schwer zu sein. Aber vielleicht klappt es ja in der Kirche.
Zwei Gottesdienstbesucher: (Stehen mit dem Rücken zur Gemeinde vor dem Altar)
Jesus: Kommt mit mir! Ich bringe den Menschen Gottes Botschaft und seine Liebe. Kommt mit mir, ich brauche euch!
Gottesdienstbesucher 1: Psst. Wir feiern gerade Gottesdienst, da kannst du nicht dazwischenquatschen!
Jesus. Aber…
Gottesdienstbesucher 2: Halt doch mal die Klappe! Jetzt feiern wir Abendmahl! Da feiern wir, dass Jesus mitten unter uns ist.
Jesus: Aber ich…
Gottesdienstbesucher 1: Herr Pfarrer, können sie den Typen hier nicht mal rauswerfen? Der stört uns beim Abendmahl!
Sprecher: Auch in der Kirche hätte es Jesus heute wahrscheinlich schwer. Einfach so wie Petrus mitgehen, das würde sich fast niemand wirklich trauen. Und woher soll man denn auch wissen, dass man sich auf ihn verlassen kann? Aber auch wenn es heute nicht so einfach ist: Wir glauben, dass wir Jesus auch heute begegnen können. Auch in der Schule. Zum Beispiel da, wo Außenseiter nicht gemobbt werden, sondern wo man ihnen die Chance gibt, Freunde zu finden und sie fair und respektvoll behandelt. Oder wo Lehrer Verständnis für die Probleme von Schülern haben und helfen. Oder wo Schüler in Lehrern nicht ihre Feinde sehen, sondern Menschen, die auch dann für sie da sind, wenn es nicht gerade leicht ist. Und auch in der Kirche ist Jesus da. Zum Beispiel da, wo Menschen aus verschiedenen Ländern oder mit ganz verschiedenem Alter sich offen und mit Respekt begegnen. wo die alten nicht auf die Jugendlichen schimpfen oder die Jugendlichen nicht denken, dass die Alten keine Ahnung haben. Egal ob in der Schule oder in der Kirche oder an ganz vielen anderen Stellen in unserem Leben: Jesus kann immer noch da sein. Zum Beispiel da, wo Menschen sich gegenseitig respektieren. Oder da, wo sie nicht zuerst sehen, was andere falsch machen, sondern die eigenen Fehler erkennen. Und da, wo sie bereit sind, anderen zu vergeben und sich vergeben zu lassen. Jesus ist da. Aber uns würde es allen schwer fallen, so wie Petrus einfach so unser altes Leben liegenzulassen und mit Jesus zu gehen.
            Wir singen jetzt vom Lied 621 die 1. Strophe.



Anspiel / Verkündigung 2
Magd: Ey du, du bist doch auch ein Freund von Jesus.
Petrus: Ich? Niemals! Den kenne ich nicht!
Magd: Doch, ich habe dich doch schon öfter mit ihm hier gesehen!
Petrus: Du musst mich verwechseln. Ich habe zwar schon von dem Typen gehört, aber ich kenne ihn nicht! Ich will mit dem nichts zu tun haben. Der erzählt doch nur Blödsinn.
Magd: Erzähl mir nichts! Du bist einer von denen! Ich kenne dich ganz genau. Erst gestern vor dem Tempel, da bist du mir fast auf die Füße getreten als du mit ihm unterwegs warst. So ein Gesicht vergesse ich nicht!
Petrus: Jetzt halt endlich die Klappe! Ich kenne ihn nicht, zum letzten Mal! Mit so Typen will ich nichts zu tun haben! Der ist doch ein armer Irrer! Ich finde ihn und das was er sagt, total bescheuert! Und jetzt lass mich endlich in Ruhe!
Sprecher: Und dann krähte der Hahn…
Petrus: (weint) Er hat es gewusst. Er hat es mir gesagt. Und ich war so blöd und hab ihm nicht geglaubt. Ich habe gedacht, dass mir das nicht passiert. Ich habe gedacht, das sich der Größte bin. „Auf dich will ich meine Kirche bauen, du bist der Fels“ – das hat Jesus doch zu mir gesagt. Und ich habe gedacht, ich wäre unbesiegbar. ich wäre wie er und würde alles aushalten. Ich schäme mich so. Bestimmt will keiner von den anderen jemals wieder etwas mit mir zu tun haben. Auf mich kann man sich nicht verlassen. Einmal soll ich zu Jesus stehen, und da kippe ich schon um. Hätte ich doch nur meine große Klappe gehalten!
Sprecher: Was war eigentlich schlimmer? Das Petrus in Lebensgefahr behauptet hat, er würde Jesus nicht kennen? Das Jesus das vorhergesehen hat? Oder das Petrus an seinen eigenen Ansprüchen gescheitert ist und nicht so toll war, wie er immer dachte? Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus allen dreien, die Petrus so traurig macht. Aber Petrus ist ja nicht allein mit seinen Erfahrungen.  Aus Bequemlichkeit oder Angst oder um vor anderen gut dazustehen macht man nicht das, was eigentlich richtig wäre, sondern Dinge, von denen man genau weiß, dass sie so nicht richtig sind. Wie in unseren drei kleinen Beispielen:
Pfarrer: (steht auf der Kanzel) Liebe Gemeinde! Brich mit dem Hungrigen dein Brot! Ja, die Bibel sagt uns, dass wir mit den Armen teilen sollen. Nicht nur durch Geldspenden vor Weihnachten oder in der Kirche, sondern auch dann, wenn einer kommt und unsere Hilfe braucht! Amen. (Geht von der Kanzel runter, auf die andere Seite) Endlich Feierabend. Endlich habe ich meine Ruhe! Die Woche war anstrengend, das habe ich mir verdient. Jetzt mach ich mir erst einmal was Schönes zu essen. Hab ja gestern noch lauter tolle Sachen eingekauft. (Es klopft) Wer stört denn da? Na, mal sehen, vielleicht ist ja jemand gestorben.
Alkoholiker: Hast du mal was zu essen? Ich hab Hunger und ich hab kein Geld mehr!
Pfarrer: Du schon wieder! Gib gefälligst nicht dein ganzes Geld für Schnaps aus. Ich hab nichts, bin gestern nicht zum Einkaufen gekommen. Geh heim und schlaf erst mal deinen Rausch aus. Lern doch gefälligst mal, mit deinem Geld umzugehen! MUSIK KURZ EINSPIELEN
Schüler 1: Na, Streber, du warst das bestimmt mit der einzigen 1 in der Mathearbeit!
Schüler 2: Ne, war ich nicht, hab nur ne 3-, ich hab Geometrie auch nicht so richtig kapiert.
Schüler 1: Erzähl doch nichts! Du schreibst doch nur Einsen und Zweien, du Streber!
Schüler 2: Nein, ernsthaft, Geometrie ist nicht so meins und ich hatte keinen Bock zu lernen.
Schüler 1: Na, so langsam lernst du es auch und wirst doch ein bisschen cool. Kannst ja mal heute im Skatepark vorbeikommen, wenn du nicht lernst!
Schüler 2: Hoffentlich kriegt der nicht raus, dass ich doch die 1 hatte, ich bin die blöde Anmache von den anderen so leid! Und ich hab echt mal Lust, mit den anderen zu skaten. Meine Mutter lässt mich sicher weg, als Belohnung für die 1. Aber hoffentlich geht das gut. MUSIK KURZ EINSPIELEN
Mädchen 1: Hast du schon gehört, die Laura hat mit dem Amir rumgemacht und ist jetzt schwanger. So typisch, das macht die echt auf jeder Party!
Mädchen 2: Hab ich doch schon immer gewusst, dass die so eine ist! Aber sag mal, ich hab gedacht, du bist die beste Freundin von Laura?!
Mädchen 1: Ich doch nicht! War ich noch nie!
Mädchen 2: Und weshalb seid ihr dann immer in der Pause zusammen gewesen und habt im Bus zusammengesessen? Komm, erzähl mir nichts, du bist doch auch so eine!
Mädchen 1: Quatsch, ich find die echt hässlich und blöd. Die war halt so anhänglich. Ich bin die nicht losgeworden.
Mädchen 2: Das sah aber ganz anders aus. Und zur Party von Linda seid ihr doch auch zusammen gekommen und hattet die gleichen Klamotten an!
Mädchen 1: Die Kuh hatte mich bei H&M gesehen und war doch so frech, sich das Gleiche zu kaufen und die wusste halt, mit welchem Bus ich fahre!
Mädchen 2: Na, da bin ich ja beruhigt. Ach, da kommt Laura ja…
Mädchen 3: Hey Lisa, wieso bist du denn hier? Du hast mir doch in Deutsch versprochen, dass du zu mir kommst und mit mir Mathe lernst?
Sprecher: Wie kommt man da bloß raus? Wie kommt man raus, wenn man die Freunde verrät oder lügt, um sich Anerkennung zu verschaffen oder wenn man aus Bequemlichkeit nicht das macht, was man von anderen fordert und was richtig wäre? Wir haben es uns überlegt. Und natürlich kommt es auf die Situation an. Der Pfarrer könnte es beim nächsten Mal besser machen und zum Beispiel auch davon erzählen, dass er nicht perfekt ist und dass es mühsam ist, so zu leben, wie Jesus es gewollt hätte. Und im zweiten Beispiel wäre es sicher leichter, drüberzustehen, wenn man weiß, dass man Freunde hat, die zu einem halten. Oder dass man sich auf seine Familie verlassen kann. Oder dass man den Mut hat, einfach auch mal anders zu sein, als es die, die glauben, sie könnten die Richtung in der Klasse oder im Jahrgang bestimmen, gut finden. Und im dritten Beispiel hilft vielleicht eine Entschuldigung. Vielleicht war ja vorher ein Streit da und der Verrat war eine Trotzreaktion. Und wenn einem die direkte mündliche Entschuldigung sehr schwer fällt, hilft es vielleicht auch, zu schreiben. Eine Garantie, dass das klappt, gibt es nicht. Aber ohne, dass man einsieht, was falsch gemacht hat, geht gar nichts. So wie bei Petrus. Die Geschichte mit ihm und Jesus war eben nicht vorbei. Sondern Petrus hat später noch ganz viel von Jesus erzählt, halt Menschen geheilt und sich um die Gemeinde gekümmert. Er ist wirklich der Felsen geworden, auf den sich die Gemeinde verlassen konnte. Wahrscheinlich ist er das geworden, weil er genau wusste, dass er nicht perfekt ist und Fehler macht, auch im Glauben. Er wusste, dass er Vergebung braucht und er hat die Vergebung durch Jesus gespürt und konnte deshalb auch anderen vergeben. Und wir glauben auch, dass es im Glauben an Jesus darum geht, sich selbst ehrlich zu sehen. Und Fehler nicht zu verstecken oder schön zu reden, sondern um Vergebung zu bitten, es beim nächsten Mal besser zu machen und auch anderen zu vergeben. Amen.

Sonntag, 10. März 2013

Ewiges Leben - mehr als nur ein Alptraum Lätare, 10.03.13, Reihe V

Text: Johannes 6,47-51
Liebe Gemeinde!
Ich weiß wirklich nicht, ob ewiges Leben etwas Schönes ist. In der Geschichte gab – und gibt – es immer wieder Menschen, die sich unsterblich machen wollten und machen wollen. Der römische Kaiser Nero, Karl der Große, Napoleon, Hitler oder Stalin, sie mögen als Beispiel für viele Kaiser, Könige, Politiker, Generäle stehen. Ja, die Erinnerung an sie, die sich selbst unsterblich machen wollten, die ewigen Ruhm ernten wollten, ist noch da. Auch nach Jahrzehnten, Jahrhunderten oder Jahrtausenden. Aber der Preis für diese Unsterblichkeit in den Geschichtsbüchern und der Erinnerung der Menschheit war bei allen der Tod tausender, später dann von Millionen von Menschen. Und das eigene Leben konnten auch sie um keinen einzigen Tag verlängern. Es gibt Verrückte, die lassen sich nach dem Tod einfrieren, weil sie hoffen, dass in hundert oder zweihundert Jahren die Forschung soweit ist, dass sie Tote wieder auferwecken kann und dann wollen sie ewig weiterleben. Aber um welchen Preis? Ewiges Leben – das kann ja mit 13, 14 oder Mitte zwanzig eine tolle Perspektive sein, wenn man gesund ist, wenn man glaubt, noch alle Möglichkeiten vor sich zu haben. Ewige Jugend – mit möglichst wenig eigener Verantwortung, mit möglichst viel, was einem andere abnehmen, mit ganz viel von dem, was einem als Schönheitsideal vorgegeben wird. Ich finde es erschreckend, wenn Gesichter nicht mehr das Leben widerspiegeln dürfen und Falten haben dürfen, sondern wenn man glaubt, mit Mitte 40 noch wie zwanzig aussehen zu müssen und sich auch so benehmen zu sollen. Ewiges Leben als ewige Jugend – für mich ein Alptraum. Keine Verantwortung, keine Zuwachs an Lebenserfahrung. Jugend ist etwas Wunderbares – wenn sie Jugend sein darf und kein Dauerzustand sein muss, wenn Jugendliche sich von Erwachsenen unterscheiden dürfen und nicht Erwachsene ewige Jugendliche spielen. Und ewiges Altern – das will doch auch keiner ernsthaft. Also: wie ist das mit dem ewigen Leben? Was Jesus hier verspricht – auf den ersten Blick finde ich das erst einmal ziemlich fragwürdig.  Und auf den zweiten Blick auch. Was heißt denn eigentlich „ewig“? Ewig heißt zuerst einmal, keinen Anfang und kein Ende zu haben, immer da zu sein. Logisch denken lässt sich das nicht. Wir können uns Unendlichkeit nicht vorstellen. Das ist etwas, was eigentlich nur Gott als Eigenschaft zukommt. Wenn Gott größer ist als alles, was wir denken können, dann ist er eben auch größer als alles, was wir an Möglichkeiten haben, von der Zeit zu reden und zu denken. Vor jedem Punkt, den wir uns vorstellen können, war er schon da und nach jedem Punkt, den wir denken können, wird er auch noch da sein. Ewig eben. Wenn Jesus sagt: „Wer glaubt, hat das ewige Leben“, dann hört sich das wirklich seltsam an. Nicht Mensch, sondern wie Gott sein wollen, das ist das, was die Bibel von Anfang an als Sünde bezeichnet. Sünde ist nicht zuerst das geklaute Armband oder das Fremdgehen,

Freitag, 1. März 2013

Lückenbüßer, kein Rechthaber! so ist er nun mal, oder? - Okuli, 03.03.2013, Reihe V

Text: Jeremia 20,7-11

Liebe Gemeinde!
Ja, wenn es dir schlecht geht, dann denkst du an Gott. Wenn die große Liebe kaputt gegangen ist, dann denkst du: Gott, warum hast du da nichts gegen gemacht? Oder: Gott, lass mich wieder eine neue Liebe finden! Und wenn sie dann da ist? Dann ist Gott doch ganz weit weg! Wenn deine Mutter schwer an Krebs erkrankt ist und wenig Hoffnung da ist, wenn ein Kind missbraucht wird, wenn ein Irrer Amok läuft und unschuldige Menschen einfach so über den Haufen schießt, wenn du in der Schule kurz vorm Sitzenbleiben stehst, wenn du feststellen musst, dass dein Kind Drogen nimmt oder dein Mann fremdgeht, wenn du wieder mal die Bilder vom Krieg in Syrien siehst oder wenn sich jemand aus deiner Nachbarschaft umgebracht hat, wenn das Geld hinten und vorne nicht reicht, wenn du das Gefühl hast, keine Freunde zu haben, wenn alles um dich herum den Bach heruntergeht: dann denkst du an Gott. Dann denkst du: „Warum ich? Warum jetzt? Wieso ist Gott so ungerecht?“ Und sonst? Wenn es dir gut geht, wenn du glücklich bist, wenn alles einfach läuft? Wenn es Weihnachten wird, dann denkst du vielleicht an Gott, ja, man könnte ja mal wieder in die Kirche gehen, erste Reihe Krippenspiel oder die tolle Kirchenmusik in der E-Kirche. Und im Hochsommer? Auch da sind die Kirchen offen. Auch da werden Gottesdienste gefeiert. Wenn die Konfirmation kurz bevor steht, dann denkst du an Gott. Aber wie ist das ein halbes Jahr später? Keine Angst, ich will jetzt niemandem einreden, dass er nicht hierher gehören würde. Und ich will auch nicht in den gerade von Pfarrern oder von hoch engagierten Christen manchmal gemachten Vorwurf einfallen: „Wenn du wirklich an Gott glaubst, dann darf Gott kein Lückenbüßer sein! An schlechten Tagen zu glauben ist doch viel zu einfach, wahrer Glaube zeigt sich dann, wenn du Gott nicht vergisst, wenn es dir gut geht!“ Natürlich wäre es unglaublich schön, wenn das so funktionieren würde. Aber es steht mir nicht zu, Menschen ihren Zugang zu Gott zu verbieten. Und ganz oft finden Menschen Zugang zu Gott durch eine Leere, die sie in ihrem Leben spüren. Durch eine Lücke, die sich aufgetan hat. Gerade durch Jesus hat Gott ein für allemal deutlich gemacht, dass er sich nicht zu schade ist, der Lückenbüßer zu sein, derjenige, der genau dahin geht, wo Menschen Leere in ihrem Leben empfinden, wo eine Gerechtigkeitslücke sich auftut, wo vielleicht auch das Gefühl da ist: ich bin Gott egal, um mich kümmert er sich ja doch nicht. Genau dahin ist Jesus gegangen, wo dieses Gefühl ganz groß war. Dorthin, wo Menschen es schon längst aufgegeben hatten, nach Gott zu suchen und nach Gott zu fragen. Gott hat sich nicht als der Gott gezeigt, der stur auf seinem Tempelberg sitzt und darauf wartet, dass man zu ihm kommt und ihn verehrt, sondern er ist zu den Menschen hin gegangen, auch dahin, wo es weh tut, auch dahin, wo Ablehnung war.
Menschen wollen Recht haben, immer wieder. Sie empfinden es als Kränkung, wenn sie nicht das bekommen, was ihnen der eigenen Meinung nach zusteht. Menschen wollen Recht haben und die eigene Meinung, den eigenen Glauben bestätigt bekommen. Ich glaube, gerade in der heutigen Zeit ist das ein menschliches Grundgefühl. „Ich habe doch das Recht, in der Schule abzuschreiben oder Referate im Internet zu klauen, wenn der Lehrer das alles nicht so erklärt, dass ich es kapiere!“ „Ich habe doch das Recht, bei der Steuer zu betrügen, wenn der Staat meine Steuern nicht so ausgibt, wie ich es für sinnvoll halte!“ „Ich habe doch das Recht, Gott lächerlich zu machen, wenn der Papst,