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Mittwoch, 20. April 2011

Da hilft nur noch Beten - Vorstellungsgottesdienst des Konfirmandenjahrgangs 2011, Palmarum, 17.04.11

Liebe Leserinnen und Leser des Blogs!
Am vergangenen Sonntag war mal wieder "Konfi-Vorstellungsgottesdienst". Die Konfis des Jahrgangs 2011 zeichnete eine Suche nach dem Glauben aus. sie stellten viele Fragen und hatten viele sehr persönliche Erfahrungen. Manches davon ist in den Vorstellungsgottesdienst eingeflossen. Anders als manche vorhergehenden Jahrgänge hatten Sie keine ausgeprägte "Spiellust" und wenig Lust, biblische Geschichten zu verfremden oder aktuell umzusetzen, da sie für Jugendliche dieses Alters erstaunlich gut und gern mit den Originalen selbst arbeiteten. Die Texte finden sie dann im Folgenden:

Begrüßung:


Liebe Gemeinde!

Zu diesem Gottesdienst heute begrüßen wir, die Konfirmandinnen und Konfirmanden des Jahrgangs 2011, sie herzlich. Es ist ein besonderer Gottesdienst. Es ist unser Vorstellungsgottesdienst. Deshalb wird manches anders als gewohnt sein.

Wir haben uns mit dem Thema „Beten“ im Unterricht und während der Konfirmandenfreizeit beschäftigt und wir haben versucht, dieses Thema in unsere Welt zu übersetzen. Statt einer Predigt sehen sie ein von uns selbst ausgedachtes Rollenspiel zum Thema. Die Gebete haben wir selbst entworfen und ein eigenes Glaubensbekenntnisse geschrieben.

An dieser Stelle möchten wir auch schon einmal Danke dafür sagen, dass wir eine gute Konfirmandenzeit hatten. Wir hatten eine schöne Freizeit in Fulda, die Mitarbeiter haben uns zu Grillabenden und anderen Veranstaltungen eingeladen und Sebastian aus dem Konfi-Café hat sich heute mit Freunden um die Musik gekümmert. Also Danke an dieser Stelle an Ursel, Juliane und Daniel, die sich neben Pfarrer Kling-Böhm und Vikarin Urhahn-Diel um den Unterricht und die Konferfreizeit gekümmert haben und an Daniel, Sebastian und in den letzten Wochen Caro und Celine vom Konfi-Café Team und an Jana und Lissy, die zwischendurch dort eingesprungen sind.

Damit sie wissen, wer wir sind, möchten wir ihnen alle einmal kurz mit Namen vorstellen:

Paul, Terrell, Julia, Dascha, Vanessa Tomzik, Jessica, Lisa, Doreen, Vanessa Sause, Maurice, Peter, Germann, Jakob und natürlich wir beide, Marcel und Bettina. Michael und Nikita können heute leider nicht dabei sein.

Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen Gottes, der uns wie ein guter Vater beschützt, der durch Jesus an unserer Seite steht und der uns durch seinen Geist Kraft geben will. Amen.









Wir rufen zu Gott mit Worten aus dem 23. Psalm. wir haben ihn ein bisschen umgeschrieben, so dass wir ihn besser verstehen:

Gott ist mein Beschützer,

mir wird nichts fehlen.

Er führt mich auf eine grüne Wiese

und führet mich zum frischen Wasser.

Er versorgt mich.

Er erfrischt meine Seele.

Er zeigt mir den richtigen Weg, dafür steht er mit seinem Namen.

Auch wenn ich in Schwierigkeiten stecke,

brauche ich keine Angst zu haben,

denn du bist bei mir und beschützt mich und rettest mein Leben.

Du schenkst mir ein Festmahl vor den Augen meiner Feinde.

Du begrüßt mich voller Freude und schenkst mir voll ein.

Mein Leben lang schenkst du mir alles, was ich brauche.

Und ich bleibe immer so nahe wie möglich bei dir.





Eigentlich kommt an dieser Stelle ein Bittruf. Aber am Palmsonntag, den wir heute feiern, haben die Menschen Jesus zugejubelt. Und wir haben auch gute Sachen erlebt, gerade auf der Konfifreizeit in Fulda. Deshalb wollen wir an dieser Stelle Gott loben:

Lobt unsern Herrn, erzählt gute Sachen über ihn,

denn er ist so wunderbar zu uns und wird damit nie aufhören. Lobt den Herrn.

Wenn wir bei dir sind, sind wir fröhlich,

wir können dir vertrauen, egal, worum es geht. Lobt den Herrn.

Gott, hör uns zu, wenn wir zu dir sprechen,

hilf uns in Notsituationen, damit wir wissen, dass du immer bei uns bist. Lobt den Herrn.





Gebet

Wir beten: Gott, wir beten heute Morgen dafür, dass du bei uns in unserem Gottesdienst bist. Lass uns dein Wort hören, sprich zu uns und hilf uns, dich zu verstehen. Zeige uns, wie die Welt gut werden kann, auch durch das, was wir machen. Hilf uns, auf Jesus zu hören und ihn als Vorbild zu sehen. Amen



Glaubensbekenntnis

Heute möchten wir ihnen zuerst unser eigenes Glaubensbekenntnis vorstellen. Danach sprechen wir alle zusammen noch einmal das Bekenntnis, das wir jeden Sonntag sprechen:



Wir glauben an Gott, unsern Vater, den Macher der ganzen Welt.

Und wir glauben Jesus, der uns von dem Bösen befreit und der vom Heiligen Geist empfangen wurde.

Gekreuzigt, gestorben und am dritten Tag auferstanden ist er für uns.

Jetzt sitzt er im Himmel an der Seite Gottes.

Er wird vom Himmel kommen, um uns und die Welt zu retten.

Wir glauben daran, dass es den Heiligen Geist gibt, dass die christliche Kirche mehr ist als das, was wir hier als Kirche sehen, und wir glauben daran, dass Gott uns durch den Glauben heilig macht.

Wir glauben, dass Gott unsere Sünden vergeben kann, dass die toten auferstehen, um ewig bei Gott zu leben.



Und gemeinsam sprechen wir: Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn. Empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus… 

Predigtteil 1:

Wir wollen ihnen und euch heute eine Geschichte aus der Bibel vorstellen. Diese Geschichte ist vielleicht vielen gar nicht so bekannt. Deshalb soll sie nicht einfach so vorgelesen werden, sondern wir wollen ein paar Szenen daraus vorspielen und dazu das sagen, was uns an dieser Geschichte aufgefallen ist und was uns wichtig ist.

Die Geschichte handelt von Petrus. Petrus war einer der Jünger von Jesus. Er hat als erster erkannt, dass Jesus wirklich der Sohn von Gott ist. Jesus hat ihm viel zugetraut. Er wollte, dass Petrus Verantwortung für die Gemeinde übernimmt. Obwohl Jesus genau wusste, dass Petrus nicht perfekt ist. Als Jesus den Jüngern auf dem See begegnet ist, hat Petrus sich getraut, aus dem Boot zu gehen und ihm auf dem Wasser entgegenzulaufen. Aber dann hat ihn der Mut verlassen und er ist untergegangen. Als Jesus verhaftet werden sollte und die Jünger mit ihm im Garten wachbleiben sollten, ist Petrus eingeschlafen. Und später hat er aus Angst davor, selbst verhaftet zu werden, gesagt, dass er Jesus nicht kennt. Trotzdem konnte Jesus mit Petrus viel anfangen und später hat Petrus dann auch viel Verantwortung in den Gemeinden übernommen. König Herodes wurde das zu viel, er ließ Petrus in das Gefängnis werfen. Und hier beginnt unsere Geschichte.

Spielteil 1:

Szene 1: 4 Leute sitzen als Gemeinde zusammen

Vanessa: Was können wir denn für Petrus tun, unseretwegen sitzt er doch im Gefängnis!

Germann: Mit Gewalt können wir ihn nicht befreien, dafür sind wir zu wenige.

Jakob: Und Jesus hätte das auch nicht gewollt. Er hat ja auch keine Gewalt zugelassen, als er verhaftet wurde.

Peter: Und was schlägst du vor?

Jakob: Wir sollten für ihn beten!

Vanessa: Ja, das machen wir: Gott, du weißt, wie es Petrus geht. Lass ihn nicht allein, zeige ihm, dass wir in Gedanken bei ihm sind.

Peter: Und gib ihm die Kraft, im Gefängnis durchzuhalten.

Germann: Und wenn es irgendwie geht, dann sorge doch dafür, dass er wieder frei kommt

Jakob: Ja, Gott, sorge du für Gerechtigkeit und Freiheit



Szene 2:

Petrus: Marcel; Engel: Lisa; Soldaten: Maurice, Terrel, Paul

(Die vier bleiben betend zusammen, in einer anderen Ecke:)

Petrus liegt zwischen zwei anderen, ist an diese „gefesselt“, zwei stehen weiter vorne „Wache“ und unterhalten sich leise, der Engel tritt auf, stößt Petrus an

Engel: Petrus, steh schnell auf

Petrus: Wer bist du?

Engel: Ich bin Gottes Bote für dich.

Petrus: Aber ich bin doch gefesselt!

Engel: Glaube mir, Gott hat die Gebete deiner Freunde erhört, steh einfach auf!

Petrus steht auf, die Fesseln fallen ab. Er geht etwas unsicher zwischen den Wachen hindurch, doch die unterhalten sich, als wäre Petrus einfach Luft.





Predigtteil 2:

Es ist ein Wunder, dass Petrus aus dem Gefängnis freigekommen ist. Aber was ist eigentlich ein Wunder? Keiner von uns hat erlebt, dass Handschellen einfach aufgingen und man einfach so an Wachen vorbeilaufen könnte. So, als ob man unsichtbar wäre. wir haben uns überlegt, was denn für uns ein Wunder sein kann und wo wir selber schon Wunder erlebt haben.

Für uns ist es ein Wunder, wenn Menschen, die schwer krank waren, wieder gesund geworden sind. Das haben wir schon erlebt und wir haben auch erlebt, dass das so war, nachdem wir wirklich dafür gebetet haben. Auch wenn das natürlich nicht automatisch funktioniert. Ein Wunder war für jemanden von uns auch, dass Gott einen bei einem schweren Autounfall beschützt hat und nur wenig passiert ist, obwohl das Auto gegen einen Baum gefahren ist. Was manche von uns auch schon als Wunder erlebt haben ist, dass Jesus und der Glauben an Gott Menschen verändert hat, zum Guten. Zum Beispiel bei Alkohol- oder Drogensucht. Da haben Menschen zum Glauben an Gott gefunden und das hat geholfen, trocken oder clean zu bleiben. Überhaupt ist es vielleicht ein Wunder, wenn Menschen zum Glauben an Jesus finden und ihn kennenlernen. Es gibt so vieles, was einen davon abbringen kann. freunde, die einem erzählen, dass das nichts bringt oder traurige Erlebnisse, dass es schon ein Wunder ist, wenn Gott einem einen guten und starken Glauben schenkt und einem die Kraft gibt, nicht nur in der Not, sondern regelmäßig zu beten. Ein Wunder ist es für einige von uns auch, dass Jesus auch heute noch durch Menschen spricht. Es gibt Menschen, die bringen andere dazu, es mit dem Glauben an Gott zu versuchen und die zeigen einem durch ihr eigenes Beispiel, dass das auch im Alltag funktionieren kann. Ein Wunder, wenn man mal sieht, wie viel Schlechtes überall passiert, dass man da das Gute überhaupt sehen und erkennen kann. Eigentlich ist überhaupt auch jeder Mensch ein Wunder. Gott hat jedem von uns, der ganzen Menschheit, ganz eigene Sachen mitgegeben. Jeder ist besonders, jeder von uns kann etwas und keiner ist nutzlos. Auch das ist für uns ein Wunder. Manchmal ist es eben nicht das Besondere, sondern da steckt unser Alltag voller Wunder, die von Gott kommen. Aber jetzt sehen wir noch einmal, wie es mit Petrus weitergeht.



Szene 3:

Rhode: Julia; Petrus: Marcel

(auf der einen Seite sitzen 4 Leute (Gemeinde) und Rhode, die Dienerin steht, auf der anderen Seite steht Petrus)

Petrus klopft an, Rhode kommt

Rhode: Wer ist da?

Petrus: Ich bin es, Petrus

Rhode läuft zu den anderen

Rhode: Petrus steht draußen vor der Tür

Vanessa: Quatsch, der ist doch im Gefängnis

Jakob: Du träumst!

Germann: Das ist bestimmt sein Engel

Petrus klopft noch einmal, Rhode kommt, macht die Tür auf, nimmt ihn mit

Rhode: Hier, seht doch, Petrus ist da!

Peter: Das kann doch nicht sein!

Vanessa: Wie geht das?

Alle reden durcheinander, Petrus macht eine Handbewegung und alle schweigen

Petrus: Ich kann verstehen, dass ihr aufgeregt seid. Ich konnte es auch zuerst gar nicht glauben, als ein Bote von Gott, ein Engel, mich aus dem Gefängnis geführt hat. Aber es war so. Gott hat mir herausgeholfen, Gott hat mich befreit. Und ich glaube, dass es auch wichtig war, dass ihr für mich gebetet habt. Ich habe gespürt, dass ihr an mich gedacht habt, auch wenn ich nicht bei euch war. Ich habe gespürt, dass ihr Gott für mich um etwas richtig Gutes gebeten habt. Da habe ich mich nicht mehr allein gefühlt und Gott hat mich auch nicht allein gelassen.





Predigtteil 3



Anders als in dieser Geschichte aus der Bibel passiert natürlich nach einem Gebet nicht immer das, was wir wollen. Das sagt ja auch schon Jesus. Er betet, als er allein im Garten vor seiner Verhaftung ist: „Nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe“. Und das beten wir ja bis heute im Vaterunser. Aber die Geschichte soll uns auch zeigen, dass wir nicht den Mut zum Beten verlieren sollen und dass es gut ist, im Gebet nicht nur an sich, sondern auch an andere zu denken. Beten kann Mut machen. Den Menschen, die Beten genauso wie den Menschen, für die gebetet wird, weil die merken können, dass sie nicht allein sind und dass sie anderen nicht egal sind. Beten erfüllt nicht alle Wünsche, aber Beten schafft Gemeinschaft und Verbindung. Mit Gott und mit Menschen. Und deshalb wünschen wir uns und allen, die an Gott glauben und die ihm vertrauen den Mut, zu beten, auch wenn es nicht immer im Leben so ist, wie wir es uns wünschen.





Fürbitten



Doreen: Gott, durch Jesus hast du uns gezeigt, dass wir dir alles sagen dürfen. Wir danken dir für Menschen, die uns von Jesus erzählen, für Menschen, die es gut mit uns meinen und die uns etwas Gutes tun. Wir danken dir für alle, die uns nicht aufgeben, auch wenn wir mal danebenliegen, sondern die uns, wie Jesus, einen neuen Anfang schenken.

Wir bitten dich heute aber ganz besonders auch für andere Menschen:

Lisa: Wir bitten dich dafür, dass die Welt besser wird, dass Kriege aufhören und Politiker sich mehr darum kümmern, wie Armut beseitigt werden kann.

Julia: Wir bitten dich dafür, dass schlimme Krankheiten ausgerottet werden können, dass kranke Menschen nicht ausgestoßen werden, sondern dass ihnen geholfen wird.

Dascha: Wir bitten dich darum, dass du den Menschen, denen sonst niemand helfen kann, hilfst und ihnen zeigst, dass sie nicht allein sind.

Jessica: Wir bitten dich um Schutz vor Unfällen und Gefahr, bewahre uns davor, zu leichtsinnig zu werden.

Wir bitten dich darum, dass es genug Arbeitsplätze gibt, damit jeder in der Lage ist, für sich, für die Familie durch eigene Arbeit zu sorgen

Doreen: Gott, wir beten auch dafür, dass wir im Leben Freude haben und unseren Spaß behalten, dass wir vielleicht auch manchmal die Erwachsenen damit anstecken können.

Jessica: Und wir beten dafür, dass wir nach der Konfirmandenzeit nicht aufhören, nach dir Gott, nach Jesus zu suchen, sondern dass wir dran bleiben und dass unser Glauben und unser Vertrauen wachsen können.

Julia: Für vieles, was wir beten wollen, fehlen uns selbst die Worte. Deshalb erhöre uns, wenn wir so zu dir beten, wie Jesus es uns gezeigt hat:





Segen



Julia: Gott, segne mir den Mond hoch über mir.

Gott, segne mir die Erde hier unter mir.

Doreen: Gott, segne mir die Musik, die um mich ist.

Gott, segne mir alles, worauf mein Blick ruht.

Lisa: Gott, segne mir das, worauf meine Hoffnung baut.

Gott, segne mir Verstand und willen; segne sie mir, o Gott, du Gott des Lebens.

Kling-Böhm: Und so segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist

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